Studio Hildebrand

Mag.Art. Christoph Hildebrand

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WELLEN

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Lighthouse
Essen
2012

Das neue ökumenische Zentrum in Frohnhausen ist ein Ort der Begegnung und es Austausch von Menschen mit teilweise sehr unterschiedlichen sozialen Lebenswelten. Die Grundidee ist in diesem stellenweise schwierigen Stadtteil positiv miteinander umzugehen und die Situation des Einzelnen gemeinsam zu stärken. Die dort aufeinandertreffenden Energien haben an diesem Ort die Chance sich gegenseitig zu ergänzen und zu verstärken, sie können im ungünstigen Fall aber auch verpuffen.

Diese Situation erinnert an zwei Steine, die ins Wasser geworfen werden: kreisförmige Wellen gehen konzentrisch von der jeweiligen Mitte aus und überlagern sich je nach Gewicht der Steine mit unterschiedlicher Stärke. Je nach Amplitude und Rhythmus verstärken sich die Wellenberge oder löschen sich aus.

Der Entwurf für das Gemeindezentrums greift dieses allen Menschen aus Kindheitstagen bekannte Muster auf und übersetzt es in eine Lichtinstallation am freistehenden Glockenturm:

Die ornamentierte Schallöffnung des Glockenhauses wir entsprechend der gegebenen architektonischen Situation mit 7 horizontalen und 7 vertikalen Lichtbalken versehen. Ähnlich einer Welle wandern die weißen Lichtbalken mittels synchronisierter Dimmkurven langsam von einer Seite der Schallöffnung zur gegenüberliegenden und wieder zurück. Da die horizontale und vertikale Welle sich mit allmählich verändernden Frequenzen hin und her bewegen, überlagern sich die Balken an immer anderen Stellen. Mal oszillieren sie zwischen den Ecken links oben und rechts unten, mal treffen sie sich in der Mitte, mal schneiden sie sich rechts oben und links unten. Es entsteht ein faszinierendes Schauspiel mit einer sanften, unvorhersehbarer Dynamik, das den Passanten und Anwohner in seinen Bann zieht, ohne sich abzunutzen oder sich aufzudrängen.

Die Wellen außen an der Fassade des Glockenturms werden unterstützt von einer weiteren Lichtintervention innen in der Glockenstube: der Innenraum wird indirekt farbig stark illuminiert. An normalen Wochentagen mit einem blauen Licht, das die Wasserthematik aufnimmt. An besonderen Tagen und Feiertagen leuchtet der Innenraum in einem orangen Licht, das Lebensenergie symbolisiert. Zu den vollen Stunden beginnt das Licht ähnlich dem Doppelschlag eines Herzens zu pulsieren, um dann wieder auszuklingen und in das weiche Wellenspiel an der Außenseite überzugehen.

Der Entwurf stellt einen zurückhaltenden Eingriff in die vorhandene Bausubstanz dar. Obwohl ohne große skulpturale Geste ausgeführt, ist der Entwurf bereits tagsüber erlebbar. Am Abend und bei Nacht entsteht dann eine um eine Vielfaches gesteigerte Wirkung.

Der Entwurf kommt auch technisch mit sparsamen Mitteln aus und sollte sich mit einem überschaubaren Budget realisieren lassen. Um eine möglichst lange Lebensdauer, große Revisionsintervalle, sparsamen Energieverbrauch und leichte homogene Dimmbarkeit zu erzielen, bietet sich eine Umsetzung mit aktueller LED-Technik an.

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The new ecumenical centre in Frohnhausen is a place where people with very different social backgrounds can meet and exchange ideas. The basic idea is to deal positively with each other in this sometimes difficult district and to strengthen the situation of the individual together. The energies that meet there have the chance to complement and strengthen each other in this place, but they can also fizzle out in unfavourable cases.

This situation is reminiscent of two stones thrown into water: circular waves emanate concentrically from the respective centre and overlap with varying strength depending on the weight of the stones. Depending on the amplitude and rhythm, the crests of the waves strengthen or cancel each other out.

The design for the community centre takes up this pattern, familiar to all people from childhood days, and translates it into a light installation on the free-standing bell tower:

The ornamented sound opening of the bell house is provided with 7 horizontal and 7 vertical light bars according to the given architectural situation. Similar to a wave, the white light bars slowly move from one side of the sound opening to the opposite side and back again by means of synchronised dimming curves. As the horizontal and vertical waves move back and forth with gradually changing frequencies, the bars overlap at ever different points. Sometimes they oscillate between the top left and bottom right corners, sometimes they meet in the middle, sometimes they intersect at the top right and bottom left. The result is a fascinating spectacle with a gentle, unpredictable dynamic that captivates passers-by and residents without becoming overbearing or imposing.

The waves on the outside of the bell tower’s façade are supported by another light intervention inside the belfry: the interior is strongly illuminated indirectly in colour. On normal weekdays with a blue light that picks up the water theme. On special days and holidays, the interior is illuminated in an orange light that symbolises life energy. At the full hours, the light begins to pulsate similar to the double beat of a heart, only to fade out again and merge into the soft play of waves on the outside.

The design represents a restrained intervention in the existing building fabric. Although executed without a grand sculptural gesture, the design can already be experienced during the day. In the evening and at night, the effect is heightened many times over.

The design also makes do with economical technical means and should be realisable with a manageable budget. In order to achieve the longest possible service life, long inspection intervals, economical energy consumption and easy, homogeneous dimmability, it is advisable to use the latest LED technology.